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Noch sind die Bobbycars geparkt, aber ab nächster Woche soll der Betrieb in Niedersachens Kitas allmählich wieder losgehen. Foto: Christoph Soeder/dpa

Niedersachsen & Der Norden So soll die schrittweise Rückkehr in die Kitas laufen

Hannover. Nach den Schulen starten in der nächsten Woche auch die Kitas in eine schrittweise Rückkehr nach wochenlanger Schließung wegen der Corona-Pandemie. Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) hat am Freitag im Kultusausschuss des Landtages erklärt, wie das laufen soll.

 

Welche Kinder dürfen wieder in die Kitas?

Die Notbetreuung soll weiter ausgeweitet werden. Angestrebt wird eine Betreuungsquote von rund 50 Prozent bis Anfang Juni. Jetzt sind es 8,6 Prozent. Nun sollen Kinder mit Unterstützungsbedarf, etwa mit Sprachdefiziten, besonders berücksichtigt werden. Zudem soll es Angebote für angehende Erstklässler abseits der Notgruppen geben. Es sei wichtig, die Lernanfänger auch im Kindergarten auf die Schule vorzubereiten und ihnen einen angemessenen Abschied von der Einrichtung zu ermöglichen, die sie über Jahre besucht hätten, sagt Tonne. Die Kapazitäten würden schrittweise wieder hochgefahren, betont der Minister. Man könne nicht erwarten, dass alles am Montag bereits abgeschlossen sei. Bring- und Abholzeiten müssten zeitversetzt werden, Eltern sollten ihre Kinder möglichst am Eingang abgeben und nicht mehr bis zum Gruppenraum bringen. Der Außenbereich dürfe auch nicht von mehreren Gruppen zeitgleich genutzt werden.

 

Bislang dürfen maximal fünf Kinder in einer Notfallgruppe sein – und jetzt?

In Notfallgruppen für Kinder über drei Jahren liegt die Maximalzahl künftig bei 13, im Krippenbereich sind es acht und im Hort zehn Kinder. Das ist jeweils die Hälfte der sonst üblichen Gruppengröße.

 

Dürfen auch Tagesmütter wieder arbeiten?

Ja, ab nächsten Montag dürfen auch Tagespflegepersonen wieder Kinder betreuen – und zwar jeweils fünf Kinder. In der Großtagespflege müssen ebenfalls fünf Kinder einer festen Bezugsperson zugeordnet werden.

 

Und was ist mit den Kindern, die nicht in die Notbetreuung müssen und auch im Sommer in die Schule kommen?

Auch für sie soll das Betreuungsangebot ausgeweitet werden. So könnten ab Anfang Juni auch offene Spielkreise am Nachmittag angeboten werden für die Kinder, für die es sonst keine Betreuung gibt. Ziel sei es, dass bis zur Sommerpause jedes Kind – wenn vielleicht auch nur stunden- oder tageweise – wieder in die Kita kann. Der Normalbetrieb dürfte allerdings nicht vor Anfang August starten.

 

Wie hält man den Kontakt zu Kindern, die wochenlang noch nicht wieder in die Kita dürfen?

Der Minister verweist auf kreative Beispiele. Warum nicht mal zum virtuellen Morgenkreis einladen, wenn in den Familien digitale Endgeräte vorhanden sind. Es gebe auch Erzieherinnen, die Kinder mit dem Rad zu Hause besucht und Bastelsets vorbeigebracht hätten.

 

Gibt es überhaupt genügend Erzieher, die die Kinder betreuen können? Laut Gewerkschaft Verdi dürfte ein Drittel zur Corona-Risikogruppe zählen.

Hier hat das Land noch keinen genauen Überblick. Minister Tonne meint, im Laufe der nächsten Woche würden genaue Zahlen vorliegen. Das sei schwieriger zu ermitteln als bei den Lehrern, weil nicht das Land, sondern die Kommunen und die Kita-Träger die Arbeitgeber der Erzieher seien. Bei den Lehrern fallen laut Tonne nur ein Fünftel für den Präsenzunterricht aus, weil sie Corona-Risikopatienten sind, gerechnet hatte das Land mit einem Viertel, Bildungsverbände waren von einem Drittel ausgegangen.

 

Quelle: HAZ, Saskia Döhner

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