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Kita Veilchenstraße: Kosten weiter unklar

Langenhagen. Wie teuer wird die neue Kita an der Veilchenstraße? Eine Antwort gibt es derzeit nicht. Daher verzögert sich die Planung mindestens bis Ende März. Kern des Diskussion in der Ratssitzung am Montag war ein in Langenhagen altbekannter Vorwurf: Wer muss die erste Zahl nennen?


Insbesondere Grünen-Fraktionschef Dirk Musfeldt wirft der Verwaltung immer wieder vor, den Politikern fehlten entscheidende Informationen zu den Kosten, die sie mit einem Grundsatzbeschluss verursachten. Doch auch die Bauverwaltung antwortet seit einiger Zeit stets das Gleiche: „Den Fluch der ersten Zahl“, wie es Baudezernent Carsten Hettwer jetzt wieder sagte, versuche er zu meiden und damit auch die Kritik der Politik, wenn Baukosten am Ende stiegen. Das gelte für diese Kita wie für alle noch folgenden Um- und Neubauten bei Schulen und Kitas. Was nun?


Anlass dieser erneuten Diskussion ist der Neubau der Kita Veilchenstraße. Der Altbau ist baulich abgängig. Die Verwaltung hält ihn instand, größere Investitionen aber will sie nicht mehr in Auftrag geben. Vielmehr soll in direkter Nachbarschaft zur Leibniz-IGS an der Rathenaustraße ein Neubau für fünf Gruppen entstehen. Der Altbau wird bis auf den nachträglichen Anbau, in dem heute der Hort untergebracht ist, abgerissen. Aus dem Anbau soll ein Familienzentrum werden.


Über diesen Plan herrscht im Grunde Einigkeit. Da aber bis heute kein Kostenrahmen bekannt ist, sahen sich am Montag erneut vor allem Grüne/Unabhängige und die BBL nicht in der Lage, grünes Licht für alle von der Verwaltung gewünschten Planungsschritte zu geben. Ganz so weit wollen SPD und CDU nicht gehen. Mit ihrer Mehrheit verabschiedete der Rat allerdings auch nur das vom Jugendhilfeausschuss empfohlene Raumprogramm sowie die grundsätzliche Absichtserklärung, vier Kita-Gruppen (eine davon inklusiv) sowie eine Krippengruppe und das Familienzentrum zu verwirklichen. Der Startschuss für die notwendigen Vergabeverfahren soll erst fallen, wenn die Stadt mehr Informationen zu den Folgekosten offenbart. Darüber kann der Bauausschuss frühestens am 24. März
beraten – sofern es die ohnehin schon überfüllte Tagesordnung zulasse, wie es heißt.


Für Hettwer ist diese Debatte nur ein Beispiel für viele, mit denen sich Langenhagen angesichts diverser nötiger Neu- und Umbauten an Schulen und Kitas beschäftigen muss. Seitdem der Landesrechnungshof vor zwei Jahren die Entscheidungsfindung in Langenhagen kritisiert hat, soll eigentlich nur noch der inhaltlich verantwortliche Fachausschuss über das Raumprogramm befinden. Musfeldt aber hat so recht kein Vertrauen darin, dass im Falle der Kita der Jugendhilfeausschuss neben den pädagogischen Belangen auch die Kosten klar im Blick habe. Er wünscht sich von der Stadt deshalb zumindest Vergleichszahlen, ob sich das vorgeschlagene Niveau „an der unteren Schranke oder weit darüber“ befindet, wie er gestern sagte.


Hettwer und Musfeldt sind durchaus an einer Lösung interessiert. Schon allein, um die vielen folgenden Bauprojekte nicht unnötig zu bremsen. „Wenn wir aus dem Raumprogramm und dem gewünschten Ausstattungsstandard eine ungefähre Zahl über den Baukostenindex ausdeuten können“, sagte Hettwer gestern, „möchte ich von der Politik einen Kostenrahmen haben, innerhalb dessen wir dann weiter planen können.“ Sollte sich der Kostenrahmen nach einer vertieften Entwurfsplanung nicht halten lassen, müsse die Politik an den Räumen sparen. Musfeldt, so sagte er gestern, würde diesen Weg mitgehen.

Quelle: Nordhannoversche Zeitung, Rebekka Neander

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