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„Stay home“ steht auf einem der Hoffnungssteine vor einer Langenhagener Kita. Für immer mehr Berufsgruppen öffnen jetzt jedoch Notgruppen stadtweit.Foto: Rebekka Neander

Kita-Notgruppen bekommen Obergrenze

Langenhagen.„Wir haben auf jeden Fall Luft nach oben.“ Diese Botschaft ist für Langenhagens Jugendamtsleiterin Heidi von der Ah derzeit die wichtigste. Gleichwohl: Wie viele Plätze die städtischen und freien Kita-Träger für die Notbetreuung anbieten können, ist derzeit offen. Denn mit der zusätzlichen Öffnung der Kitas für den Nachwuchs weiterer Berufsgruppen hat das Landesjugendamt am Freitag auch erstmals eine klare Obergrenze für die Belegung festgelegt. „Im Kindergarten- und Hortbereich dürfen höchstens fünf Kinder pro Gruppe betreut werden, bei den Krippen sind es maximal drei“, sagte von der Ah gestern auf Nachfrage. Obwohl die Zahl der vorhandenen Räume klar sei, möchte von der Ah die Betreuungsplätze derzeit nicht beziffern: Offen sei vielmehr die Zahl der Betreuenden.

„Wissen nicht, wie viele kommen“

„Wir können derzeit nicht sagen, wie viele in unseren Teams aus dem
Homeoffice wieder zurückkommen werden“, sagte von der Ah. Neu in der landesweit geltenden Regelung sei nach ihrem Verständnis auch, dass sich Erziehende neben gesundheitlichen Bedenken auch dann freistellen lassen können, wenn sie für ihre eigenen Kinder keine Betreuung haben. Denn weiterhin gilt ausgerechnet für diese Berufsgruppe keine Berechtigung auf einen Platz in einer Notbetreuung.

Irina Tänzer, Leiterin des Kita-Verbundes Kita-Zirkel, fehlt für diese Nicht-Einordnung jedes Verständnis. Sie rechnet allerdings damit, dass sich dieses im Zuge weiterer Öffnungen verändern wird. „Dann müsste es Erziehenden möglich sein, als systemrelevante Gruppe ihre eigenen Kinder auch in die Notbetreuung geben zu können.“ Sie selbst hat inzwischen in allen zum Kita-Zirkel gehörenden Einrichtungen Notgruppen eingerichtet. Nicht alle seien besetzt, aber die Zahl der Eltern, die seit der neuen Regelung nachfragten, steige stetig. „Für den April können sich viele Eltern noch selbst helfen, aber im Mai wird es absehbar eng“, sagte Tänzer gestern.

„Wir haben dasselbe Problem wie alle Einrichtungen“, betonte auch Lars Arneke, pädagogischer Leiter der Kindertagesstätten im Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen. Personal, das selbst unter Risikofaktoren leide oder sich krankschreiben lasse, weil es sich dem Stress der erhöhten Anforderungen der Pandemie nicht gewachsen sieht, reduziere das Angebot an Notgruppen. „Unser Ziel ist eine Gruppe pro Einrichtung.“ Bis zum Ende der Woche, so Arneke, brauche der Kirchenkreis aber, um alle Details klären zu können. „Die Änderungen kamen auch für uns sehr kurzfristig.“

Von der Ah rechnet frühestens am Mittwoch mit einer großflächigen Öffnung von Notgruppen. Bis dahin brauche es, bis alle Personal- und Raumfragen geklärt seien. Dabei sei die Stadt im engen Austausch auch mit den vielen freien Trägern. „Gerade für die kleineren Vereine kann es durchaus schwierig werden“, sagte von der Ah. „Wenn in einem kleinen Team auch nur eine Kraft ausfällt, weil sie aus Risikogründen oder mangels eigener Kinderbetreuung sich freistellen lassen muss, kann es sehr schwierig werden.“ Die Stadt habe deshalb den eigenen Springerpool für solche Fälle zur Verfügung gestellt. „Wenn irgendwo aus Personalgründen eine Gruppe nicht geöffnet werden kann, werden wir versuchen, diese Lücke zu schließen.“

Formular auf langenhagen.de

Die neue Obergrenze an Kindern war für die Kommunen am Freitag eine Neuigkeit. „Zuvor gab es nur einen Prozentsatz an Kindern, der nicht überschritten werden durfte“, sagte von der Ah. In einigen Langenhagener Gruppen waren deshalb bis zu neun Kinder untergebracht. „Wir hatten da aber die Kinder nach Alter aufgeteilt, sodass tatsächlich schon bislang die heutige Gruppengrenze nicht überschritten wurde.“

Eltern, die ihre Kinder für eine Notbetreuung anmelden wollen, müssen bei der Stadt ein Antragsformular ausfüllen. Dieses ist auf der Homepage www.langenhagen.de im Internet herunterzuladen und kann seit gestern bei den betreffenden Kitas abgegeben werden. An gleicher Stelle hält die Stadt zudem ein Formular vor, in dem Arbeitgeber dokumentieren können, warum ein Elternteil keinesfalls eigene Kinder zu Hause betreuen kann und deshalb einen Notplatz benötigt.

Quelle: Nordhannoversche Zeitung, Rebekka Neander

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