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Hält die Kita Veilchenstraße durch?

Langenhagen. Nein, es sieht nicht schön aus. Die dunklen Schlieren auf dem Fensterrahmen, der bröselige Lack auf der Fensterdichtung gleich darüber: Die Kita Veilchenstraße ist sichtbar in die Jahre gekommen. Die Bauteile, heißt es vonseiten der Stadt, entsprächen „nicht den heutigen Anforderungen an Wärme- und Schallschutz, Energieeffizienz, Materialität und Tragfähigkeit“. Kurz: Der Flachbau, Baujahr
1972, ist hin. Am Donnerstag nun berät der Jugendhilfeausschuss über einen Neubauplan. Bis 2025, so ist in der Vorlage für die Politik zu lesen, sollen gleich nebenan insgesamt fünf Kita- und Krippengruppen entstehen. Bis dahin muss der Altbau halten. Ein Rundgang zeigt: Vieles ist heute zwar unschön, wirklich schlimm aber ist es nicht.

Das „Sch-Wort“ ist es, das während dieser Besichtigung geballte Hochbau-Expertise in der Kita antreten lässt. Für Conrad Peuschel ist die Anreise aus seinem Büro in der Rathaus-Zweigstelle am Frankenring ein Galerie öffnen inzwischen gewohnter Gang. Denn auch wenn die Stadt angesichts der grundsätzlich längst gefallenen Neubau-Entscheidung alle großen Investitionen für die Kita gestrichen hat, bleibt die Instandhaltung Peuschels ständiges Geschäft. Auch aufgrund der regelmäßigen, furchteinflößenden Entdeckungen, die Eltern und oder auch Mitarbeitende in der Kita zu machen glauben. Erneut also steht die Frage im Raum, ob die dunklen Spuren am Fenster gefährlicher schwarzer Schimmel sein könnten. „Nein, sind sie nicht“, hält Peuschel entgegen.

Löcher im Dach sind geflickt

Auch Dirk Brökelmann aus dem Hochbau und Kita-Team-Leitung Heidi von der Ah sind mit im Boot. Ihnen gegenüber stehen Valentina Pfaffenrot und Sebastian Rehling, sie ist Elternvertreterin in der Kita Veilchenstraße, er ist Vorstandsmitglied im Kita-Stadtelternrat. Das halbe Dutzend voll macht Kita-Leiterin Ute Bunzeck. Von Raum zu Raum ändert sich die Bestandsaufnahme: Wo Fenster überhaupt nicht mehr haltbar waren, hat die Stadt sie austauschen lassen. Peuschel demonstriert, wo Wasserschäden im Dach aufgetreten und nunmehr repariert sind. Nicht überall ist dies spurlos geschehen. Aber auch Brökelmann beruhigt beim Blick auf die bräunlich durchsetzte Deckenplatte: „Wenn es dadrüber noch nass wäre, sähe die anders aus.“

Die dunklen Schlieren auf dem Fensterrahmen? „Malfarbe, mit denen die Kinder auf der Scheibe gemalt hatten“, sagt Peuschel. Der bröselige Lack auf den Fensterdichtungen? „Ist in die Jahre gekommen, die Dichtung aber ist in Ordnung“, ergänzt Brökelmann. Eine Außentür ist ausgetauscht, Regen und Wind können nicht mehr darunter durch in den Gruppenraum dringen. Gleiches gilt für Schlusskanten diverser Fenster, die außen längst erneuert worden sind. Kita-Leiterin Bunzeck kann dies weitestgehend bestätigen. Auch wenn es stellenweise weiterhin ein wenig zieht, wenn der Wind ungünstig auf dem altersgeschwächten Gebäude steht, sind die größten Ärgernisse stets kurz nach ihrer Entdeckung repariert worden. Auch für die winzige Küche der Kita ist inzwischen eine Belüftung bestellt worden, um ein weiteres Mal das „Sch-Wort“ zu verhindern.

Neubau ist schon 24 Jahre alt

Andere Neuerungen leben schon jetzt den Umzug: Die Ausstattung des Bewegungsraumes kann mit allen Balken und Elementen umziehen. Und der Neubau – nun ebenfalls bereits 24 Jahre alt – darf als autarkes Gebäude stehen bleiben, wenn der Altbau einmal abgerissen ist. „Er ist als Familienzentrum vorgesehen“, sagt von der Ah. Momentan ist im Neubau der Hort einquartiert. Dieser fällt laut Drucksache weg, sobald die Hermann-Löns-Grundschule nach ihrem Um- und Neubau als sichere Ganztagsgrundschule arbeiten
wird.

Für die Elternvertreter endet der Rundgang mit einer Art positiver Resignation. Die ärgsten Sorgen, die Pfaffenrot Wochen zuvor vehement während der Ratsversammlung vorgetragen hatte, sind beruhigt. Auch Sebastian Rehling vom Kita-Stadtelternrat ist zufrieden mit dem Einsatz der Stadt bei der Instandhaltung der Kita. Einzig die Wartezeit bis zum Neubau treibt die beiden um. Starkregengüsse, die sogar das Rathaus büroweise unter Wasser setzen, tun auch dem Bau der Veilchenstraße nicht gut. Peuschel kann dies nicht heilen. „Bis zum Neubau bleibt dieser Zustand hier Schicksal.“

Der Jugendhilfeausschuss tagt am Donnerstag ab 17.45 Uhr im Ratssaal. Zu Beginn und am Ende der Sitzung sind Fragen an Verwaltung und Politik zugelassen.

Quelle: Nordhannoversche Zeitung

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